Filmstarts und Filmtipps - KGS Berlin - Körper Geist Seele

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Filmstarts und Filmtipps

Aktuell


Kreis der Wahrheit
Der Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte der Schwestern Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer aus Wien, die im Alter von sieben und vierzehn Jahren zusammen mit ihrer Mutter ins Ghetto/KZ Theresienstadt verschleppt wurden. Der Vater kam nach Auschwitz. Die Familie überlebte wie durch ein Wunder. Die Lebenserinnerungen von Helga und Elisabeth zeichnen ein umfassendes Bild der mörderischen Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. In dem Film lassen die beiden Schwestern das Publikum an ihren Erinnerungen teilhaben, und internationale Künstler:innen wie Iris Berben, Konstantin Wecker u.a. transformieren Momente des erlittenen Leids in zeitgenössische Kunst. 2D-Animationen verbinden zudem Raum, Ort und Zeit zu einem visuellen Gesamtbild. Der Film ist eine Zeitreise aus der Hölle ans Licht. Er berührt auf vielen Ebenen durch die Offenheit, mit der die beiden Zeitzeuginnen ganz ohne Hass und Verbitterung von ihrem Martyrium berichten, ebenso wie durch die emotionalen Beiträge der beteiligten Künstler:innen.

Dokumentarfilm: Kreis der Wahrheit (Österreich 2023). Regie: Robert Hofferer. Mit: Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer sowie internationalen Künstler:innen wie u. a. Iris Berben, Konstantin Wecker. Kinostart: 7.11.2024, Kinoaktionstag am 9.11.2024 mit Gästen aus Kultur und Wissenschaft zum Filmgespräch in folgenden Kinos in Berlin: filmkunst 66, Bleibtreustr. 12, 10623 Berlin; Sputnik, Hasenheide 54 10967 Berlin; Union, Bölschestr. 69, 12587 Berlin. Bundesweite Aktionstage und weitere Infos finden Sie hier: www.kreis-der-wahrheit.com/tickets. Bildhinweis: © Artdeluxe / imFilm




Mariannengraben
Paula (Luna Wedler) durchlebt eine tiefe Trauerphase, nachdem ihr kleiner Bruder Tim in Triest im Meer ertrunken ist. Von Schuldgefühlen geplagt, scheint ihr Lebenswille erloschen. Als sie auf den alten Griesgram Helmut (Edgar Selge) trifft, der die Urne seiner Ex-Frau nach Italien fahren will, sieht sie endlich wieder einen Hoffnungsschimmer: Nach Triest fahren, an den Strand, an dem ihr Bruder gestorben ist. Nur dort wird sie sich ihm endlich wieder nahe fühlen können. Während der abenteuerlichen Reise entwickelt sich mit Helmut eine unerwartete Freundschaft – und eine neue Lebensfreude erwacht.

Film: Marianengraben (Luxemburg, Österreich, Italien 2024). Regie: Eileen Byrne. Besetzung: Luna Wedler, Edgar Selge u. a. Kinostart: 07.11.2024. Bildhinweis: © Almonde




Weisheit des Glücks
Auf dem Höhepunkt seines Lebens im Spannungsfeld zwischen jahrtausendealten tibetisch-buddhistischen Traditionen und der westlichen, globalisierten Gesellschaft betrachtet der Dalai Lama unsere heutige, moderne Welt mit ihren technischen und gesellschaftlichen Errungenschaften, die am Rande eines drohenden Klimakollaps um die Beendigung von Gewalt und Krieg kämpft. Als erster Friedensnobelpreisträger, der für sein Engagement zum Schutz unseres Planeten ausgezeichnet wurde, zeigt uns der Dalai Lama, dass die Erschaffung einer friedlicheren und glücklicheren Welt für alle Lebewesen möglich ist und dass jede und jeder die dafür notwendigen Werkzeuge in sich trägt. Mit seinen Erfahrungen, seinem wachen Geist und seinem Humor skizziert der bald 90-Jährige Wege zu einem hoffnungsvollen und zufriedenen Leben und inspiriert uns über die persönliche Entfaltung hinaus, wie wir zu einer friedlichen, ökologisch sinnvollen Zukunft unseres Planeten beitragen können: Das Glück beginnt mit bedingungslosem Mitgefühl und liegt in unseren Händen.

Dokumentarfilm: Weisheit des Glücks. Regie: Barbara Miller und Philip Delaquis. Mit dem Dalai Lama. Kinostart: 7.11.2024. Bildhinweis: © Manuel Bauer / X Verleih AG




Black Dog – Weggefährten
Nach einem langen Gefängnisaufenthalt kehrt Lang in seine Heimatstadt am Rande der Wüste Gobi zurück. Doch nichts ist mehr, wie es einst war. Die Stadt ist im Wandel, Gebäude stehen leer und zerfallen, während streunende Hunde durch die verlassenen Straßen ziehen. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Peking beschließen die Behörden, gegen die wachsende Zahl der herrenlosen Tiere vorzugehen, insbesondere gegen den schwer fassbaren „Schwarzen Hund“, der die Bewohner in Angst versetzt. Lang, der verzweifelt nach einem Neuanfang sucht, wird Teil eines Teams von Hundefängern und entwickelt unerwartet eine tiefe Bindung zu dem Tier, das ebenso einsam und verloren ist wie er selbst. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die nicht nur Langs Beziehung zu dem Hund, sondern auch sein eigenes Leben für immer verändern wird.

Film: Black Dog – Weggefährten (China 2024). Regie: Hu Guan. Besetzung: Eddie Pen, Zhangke Jia, Liya Tong. Kinostart: 12.12.2024. Bildhinweis: © The Seventh Art Pictures (Changhai) Co., Ltd.


Filme bereits begonnen:


Münter & Kandinsky

Es ist die bewegende Geschichte einer dramatischen Liebe und zugleich ein Dokument epochaler Kunst: Anfang des 20. Jahrhunderts lebt und malt die gebürtige Berlinerin Gabriele Münter gemeinsam mit ihrer großen Liebe, dem Russen Wassily Kandinsky, im bayerischen Murnau am Staffelsee. Die Provinz wird zum Ausgangspunkt eines künstlerischen Aufbruchs in die Moderne, der Malerei und Kunstverständnis revolutioniert und die lockere Künstlerbewegung "Der Blaue Reiter" hervorbringt. Atmosphärisch dicht zeichnet der Film die Lebens- und Liebesgeschichte von Münter und Kandinsky nach: Die junge Malschülerin, die sich in den knapp elf Jahre älteren Lehrer verliebt. Ihr gemeinsames Leben auf Reisen und im "Blauen Land", das zur Inspirationsquelle ihrer Malerei wird und sie zu Pionieren ihrer Zeit macht. Ihre künstlerisch produktive, aber privat eher fatale Verbindung, die Münter immer mehr verzweifeln und Kandinsky immer missmutiger werden lässt. „Münter & Kandinsky“ porträtiert als erster Kinospielfilm detailgetreu die gemeinsamen Jahre der beiden hochbegabten Persönlichkeiten, die Entstehung des „Blauen Reiter“ und lässt die Schwabinger Bohème kurz nach der Jahrhundertwende wieder ausleben.

Film: Münter & Kandinsky (Deutschland 2024). Regie: Marcus O. Rosenmüller. Besetzung: Vanessa Loibl, Vladimir Burlakov, Julian Koechlin. Kinostart: 24.10.2024. Bildhinweis: © CCC Cinema und Television




Sechs Richtige – Glück ist nichts für Anfänger

Wer träumt nicht vom großen Lottogewinn! Millionen, seid umschlungen! Nie mehr arbeiten! Reichtum! Urlaub! Die schöne Welt! Wie im Fall von Familienvater Paul, der auf dem Weg in den Urlaub mit der Familie erfährt, dass er fünf Millionen Euro gewonnen hat, aber die Frist zur Einlösung fast verstrichen ist. Wie im Fall von Julie, die nicht nur den 10-Millionen-Euro-Jackpot geknackt hat, sondern direkt danach sogar von einem jungen Traummann begehrt wird. Wie im Fall von Ahmed, der mit zwei Freunden zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt entdeckt, dass er sechs Richtige im Lotto hat. Oder wie im Fall einer Gruppe von Pflegern, die sich den 60-Millionen-Euro-Gewinn ihres Patienten Henri einfach unter den Nagel reißen. Jedem winkt das große Glück, aber jeder muss feststellen, dass es ein paar ziemlich große Hürden zu überwinden gilt.

Filmkomödie: Sechs Richtige – Glück ist nichts für Anfänger (Frankreich 2024). Regie: Romain Choay, Maxime Govare. Besetzung: Fabrice Eboué, Pauline Clément, Audrey Lamy. Kinostart: 24.10.2024. Bildhinweis: © Happy Entertainment




Wildes Land – Die Rückkehr der Natur

Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Isabella Tree, erzählt WILDES LAND – Die Rückkehr der Natur die Geschichte eines jungen Paares, das ganz der Natur vertraut, um die Zukunft ihres heruntergekommenen, 400 Jahre alten Landguts zu sichern. Das junge Paar kämpft gegen fest eingefahrene Traditionen und wagt den Schritt, das Schicksal ihrer Farm in die Hände der Natur zu legen. Sie reißen Zäune ein, um das Land wieder verwildern zu lassen und vertrauen bei der Regeneration auf einen bunten Mix aus domestizierten und wilden Tieren. Es ist der Beginn eines großen Renaturierungsexperiments, das zu einem der bedeutendsten in Europa wird.

Film: Wildes Land – Die Rückkehr der Natur(Großbritannien 2023). Dokumentarische Erzählung basierend auf dem Bestseller von Isabella Tree. Regie: David Allen. Kinostart: 10.10.2024. Bildhinweis: © polyband Medien GmbH




Das Flüstern der Felder

Polen im späten 19. Jahrhundert. Die junge Jagna lebt in einem Dorf, das geprägt ist von Klatsch und Tratsch, vom Wandel der Jahreszeiten, von bunten Traditionen – und von einem tief verwurzelten Patriarchat. Jagna wird dem mächtigsten Bauern im Dorf versprochen, doch eigentlich liebt sie dessen Sohn, den rebellischen Antek. Als sie zum Spielball der Männer wird, lehnt sich Jagna auf und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Nach „Loving Vincent“ erschafft das Regie-Duo DK und Hugh Welchman mithilfe von über 100 Künstlern erneut ein visuell berauschendes Meisterwerk aus unzähligen handgemalten Ölbildern. Basierend auf dem mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Roman „Die Bauern“ von Wadysaw Reymont erzählt „Das Flüstern der Felder“ entlang der Jahreszeiten die beeindruckende wie bewegende Geschichte einer jungen Frau, die nicht bereit ist, sich einem ungerechten System zu fügen.

Film: Das Flüstern der Felder (Polen, Serbien, Litauen 2023). Regie: DK & Hugh Welchman. Besetzung: Kamila Urzedowska, Robert Gulaczyk, Mirosaw Baka. Kinostart: 12.09.2024. Bildhinweis: © Plaion Pictures




Immer wieder Dienstag

Es ist nie zu spät, seine Träume zu verwirklichen: Mit „Immer wieder Dienstag“ tischt Regisseurin Annika Appelin eine Wohlfühl-Komödie auf, in der Karin ausgerechnet am 40. Hochzeitstag den Seitensprung ihres Mannes entdeckt und lernt, dass es mehr als die komfortable Kleinstadt-Existenz gibt, die sie bisher geführt hat – viele köstliche asiatische Gerichte, zwei allerbeste Saunafreundinnen und eine neue Liebe eingeschlossen. „Immer wieder Dienstag“ ist nicht nur wegen perfekt in Szene gesetzter kulinarischer Köstlichkeiten ein sinnliches Vergnügen und eine leichtfüßige Gesellschaftssatire, in der drei Frauen entdecken, dass die besten Jahre erst noch kommen.

Film: Immer wieder Dienstag (Schweden 2022). Regie: Annika Appelin. Besetzung: Marie Richardson, Peter Stormare, Sussie Eriksson, Carina M Johansson, Björn Kjellman, Ida Engvoll. Kinostart: 12.09.2024. Bildhinweis: © Anders Nicander / Anagram Sweden




Gloria!

Venedig um 1800: Im Kollegium Sant Ignazio, einer alten Musikschule für mittellose Mädchen, lebt Teresa, von allen nur „die Stumme“ genannt. Niemand ahnt etwas von dem außergewöhnlichen Talent dieser einfachen Magd, das sie befähigt, die Wirklichkeit als Rhythmus zu erleben, ihre Schönheit wahrzunehmen und sie durch Musik zu verändern. Während sich im Kollegium alles um den bevorstehenden Besuch des frisch inthronisierten Papstes dreht und der alte Kapellmeister sich abmüht, eine glorreiche Komposition für den Pontifex zu ersinnen, macht Teresa in der Abstellkammer eine Entdeckung: eine brandneue, aber auch unheimliche Erfindung, ein wunderschönes Instrument – ein Pianoforte. Um Teresa und die revolutionäre „Musikmaschine“ versammelt sich ein außergewöhnliches Quartett von jungen Frauen, zunächst als Rivalinnen, doch zunehmend als Komplizinnen. Diese Musikerinnen sind eine Quelle großen, aber ganz bewusst übersehenen Talents. Gegen den Willen des Kapellmeisters entwickeln sie ihre eigene Vision von Musik, inspiriert von ihrer Lebenswelt, ihren Gefühlen, dem Rhythmus ihres Seins. Es entsteht ein revolutionärer, femininer Sound, den die Welt ganz sicher nicht erwartet hat. GLORIA! ist eine ungestüme filmische Sinfonie, die die Entfesselung weiblicher Kreativität ebenso feiert wie die Entstehung der modernen romantischen Popmusik. Mit ihrem berührenden wie mitreißenden Regiedebüt setzt die Regisseurin Margherita Vicario all den vielen vergessenen Komponistinnen ein Denkmal, die wie gepresste Blumen zwischen den Seiten der Geschichte verborgen sind.

Film: Gloria (Italien, Schweiz 2024). Regie: Margherita Vicario. Darsteller: Galatéa Bellugi, Carlotta Gamba, Maria Vittoria Dallasta, Sara Mafodda. Kinostart: 29.08.2024. Bildhinweis: © Neue Visionen Filmverleih




Was will der Lama mit dem Gewehr?

Die ganze Welt erstickt in Chaos und Krieg. Die ganze Welt? Nein, in Bhutan, einem kleinen buddhistischen Königreich im Himalaya, ist die Welt noch in Ordnung. Bis der König auf die Idee kommt, sein Volk glücklich machen zu wollen, indem er ihnen zuerst Zugang zu Internet und Fernsehen gibt und dann auch noch die Demokratie einführt. „Wir sind doch schon glücklich“, denken sich die Menschen verwirrt. Sie sollen lernen, wie Wahlkampf funktioniert, während nebenbei ein so genannter „007“ im TV rumschießt. Dem alten, hochverehrten Lama reicht es. Er beauftragt einen jungen Mönch, ein Gewehr heranzuschaffen und kündigt eine wichtige Zeremonie an. Die Spannung im Dorf steigt, die Vorfreude ist riesig. Aber was will der Lama mit dem Gewehr?

Film: Was will der Lama mit dem Gewehr? (Bhutan, Taiwan, Frankreich, USA 2023). Regie: Pawo Choyning Dorji. Darsteller: Tandin Wangchuk, Kelsang Choejey, Deki Lhamo, Pema Zangmo Sherpa, Tandim Sonam, Harry Einhorn. Kinostart: 01.08.2024. Bildhinweis: © 2023 Dangphu Dingphu: A 3 Pigs Production & Journey to the East Films Ltd.




Juliette im Frühling

Die Kinderbuchillustratorin Juliette kehrt aus Paris in ihren Heimatort in der französischen Provinz zurück. Dort hofft sie auf zwei entspannte Wochen im Kreise ihrer Familie. Stattdessen trifft sie auf ihre Schwester, die mitten in einer existentiellen Krise steckt, ihren liebevollen, aber etwas launischen Vater, ihre Mutter, die gerade das Thema New Age für sich entdeckt hat - und auf ihre geliebte Großmutter, die sich mit ihrem neuen Leben in einem Pflegeheim anfreunden muss. Und dann ist da noch der freundliche, einsame Barkeeper Polux, der zufällig Juliettes Weg kreuzt. In ihrer charmanten, warmherzigen Komödie erzählt die französische Regisseurin Blandine Lenoir auf tiefsinnige und gleichzeitig sehr unterhaltsame Weise eine Geschichte über familiäre Beziehungen, die Suche nach dem Sinn im eigenen Leben und über die kleinen Absurditäten des Alltags.

Komödie: Juliette im Frühling (Frankreich 2024). Regie: Blandine Lenoir. Darsteller: Izïa Higelin, Sophie Guillemin, Salif Cissé, Jean-Pierre Darroussin, Noémie Lvovsky. Kinostart: 18.07.2024. Bildhinweis: © Pandora Film




Ein kleines Stück vom Kuchen

Mahin lebt seit dem Tod ihres Mannes und der Ausreise ihrer Tochter nach Europa allein in Teheran. Ein geselliger Nachmittagstee mit Freundinnen gibt den Anstoß dazu, ihren einsamen und monotonen Alltag hinter sich zu lassen. In Mahin reift der Wunsch ihr Liebesleben wieder zu aktivieren. Auf der Suche nach einem neuen Partner, öffnet sie spontan ihr Herz für den gleichaltrigen Taxifahrer Faramarz. Aus der zufälligen Begegnung wird eine ebenso überraschende wie unvergessliche Nacht. Der Film ist nicht nur herzzerreißend, lustig und berührend schön, sondern gibt vor allem einen authentischen Einblick in die Lebensrealität von Frauen im Iran, die sonst selten so intim dargestellt wird. Neben strengen gesellschaftlichen Normen und staatlicher Kontrolle ist ihr Alltag von vielen Ungleichheiten geprägt, die für die Frauen bereits Normalität geworden sind. Trotz der ernsten Themen ist der Film jedoch keineswegs ein schweres Sozialdrama, sondern erfrischend leicht und unglaublich charmant.

Tragikomödie: Ein kleines Stück vom Kuchen (Iran / Frankreich / Schweden / Deutschland 2024). Regie: Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha. Darsteller: Lily Farhadpour, Esmail Mehrabi. Kinostart: 11.07.2024. Bildhinweis: © Hamid Janipour / Alamode Film




Madame Sidonie in Japan

Japan, heute. Sidonie Perceval (Isabelle Huppert), eine gefeierte französische Schriftstellerin, trauert noch immer um ihren verstorbenen Ehemann. Anlässlich der Wiederveröffentlichung ihres ersten Buchs wird sie nach Japan eingeladen, wo sie von ihrem dortigen Verleger empfangen wird. Er nimmt sie mit nach Kyoto, in die Stadt der Schreine und Tempel. Während die beiden gemeinsam durch die japanische Frühlingsblüte fahren, beginnt sie langsam, sich Kenzo (Tsuyoshi Ihara) gegenüber zu öffnen. Doch der Geist ihres Ehemannes Antoine (August Diehl) folgt Sidonie. Erst wenn sie endlich bereit dazu ist, ihn gehen zu lassen, wird sie wieder bereit für die Liebe sein. Regisseurin Élise Girards Film ist eine poetische Liebesgeschichte, eine Hymne an das Leben, getragen von der Ausnahmeschauspielerin Isabelle Huppert. Das Sichtbare und das Unsichtbare, das Wachen und das Schlafen existieren in dieser feingeistigen, tiefgründigen und immer wieder humorvollen Erzählung nebeneinander. Ein kleiner, großer Film, der minimalistisch wirkt, dabei aber große Emotionen auslöst.

Komödie: Madame Sidonie in Japan (Frankreich, Deutschland, Japan, Schweiz 2023) Regie: Élise Girard. Darsteller: Isabelle Huppert, Tsuyoshi Ihara, August Diehl. Kinostart: 11.07.2024. Bildhinweis: © Majestic/Celine Bozon




Ein Leben für die Menschlichkeit – Abbé Pierre

Dieses Historiendrama setzt einer der größten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts ein kongeniales filmisches Denkmal. Eindringlich porträtiert von Benjamin Lavernhe und gebettet in atemberaubende Kinobilder, zeichnet der Film das unglaubliche Leben eines Mannes nach, der den Sprachlosen eine Stimme gab und sich damit auf ewig in die Geschichtsbücher einschrieb. Ein mitreißendes Kinoerlebnis von erhabener Schönheit und tiefem Mitgefühl. Porträt eines großen Mannes: Obwohl Henri Grouès in eine wohlhabende Familie geboren wurde, widmete der Franzose sein gesamtes Leben den Verfolgten und Unterdrückten. Mit 20 Jahren trat er als Mönch dem Kapuziner-Orden bei. Als kurz darauf der zweite Weltkrieg ausbrach, schloss er sich der Resistance an und half Hunderten jüdischer Familien bei der Flucht. Nach Ende des Krieges wurde er Abgeordneter der Nationalversammlung, gründete die weltweit operierende Obdachlosenhilfe „Emmaus“ und avancierte während der Kältewelle 1953 zum nationalen Helden, als seine ergreifende Radioansprache eine Welle der Solidarität auslöste. Henri Grouès lebte tausend Leben. Er prägte die Geschichte unter dem Namen, den er selbst gewählt hatte: Abbé Pierre.

Historiendrama: Ein Leben für die Menschlichkeit – Abbé Pierre (Frankreich 2023). Regie: Frédéric Tellier. Darsteller: Benjamin Lavernhe, Emmanuelle Bercot, Michel Vuillermoz, Antoine Laurent, Alain Sachs. Kinostart: 04.07.2024. Bildhinweis: © Splendid Film




Déserts

Mahdi und Hamid arbeiten für ein Inkassobüro. Mit ihrem alten Auto fahren sie kreuz und quer durch Südmarokko. Sie werden schlecht bezahlt, also versuchen sie, sich abzureagieren, um gute Zahlen zu machen. Eines Tages parken sie mitten in der Wüste vor einer Tankstelle, als ein Motorrad vor ihnen Halt macht. Ein bedrohlicher Mann wird in Handschellen abgeführt. Dies ist der Beginn einer unvorhergesehenen und geheimnisvollen Reise.

Film: Déserts. Regie: Faouzi Bensaïdi. Besetzung: Fehd Benchemsi, Abdelhadi Taleb, Rabii Benjhaile, Hajar Graigaa, Faouzi Bensaïdi. Kinostart: 27.06.2024. Bildhinweis: © CAMINO Filmverleih GmbH




Die Gleichung ihres Lebens

Primzahlen sind Marguerites große Leidenschaft. Die brillante Mathematikstudentin ist die einzige Frau im Promotionsprogramm unter dem renommierten Professor Werner an der École Normale Supérieure in Paris. Doch als sie bei der Präsentation vor einem Forschergremium mit einem gravierenden Fehler in ihrer Arbeit konfrontiert wird und die Fassung verliert, lässt ihr Doktorvater sie fallen und widmet sich ganz dem talentierten Promovenden Lucas. Tief erschüttert und voller Selbstzweifel wirft Marguerite alles hin und sucht sich einen Aushilfsjob. Schnell muss sie erkennen, dass auch das Leben außerhalb der Universität überraschende Erkenntnisse bereithält und sich weder die Mathematik noch Lucas so einfach aus ihrem Leben verbannen lassen.

Film: Die Gleichung ihres Lebens (Frankreich/Schweiz 2023). Regie: Anna Novion. Besetzung: Ella Rumpf, Jean-Pierre Darroussin, Clotilde Courau, Julien Frison. Kinostart: 27.06.2024. Bildhinweis: © S PRODUCTIONS - Michaäl Crotto




Sleep With Your Eyes Open

Eine Küstenmetropole in Brasilien. Kai landet mit gebrochenem Herzen aus Taiwan, um Ferien zu machen. Eine kaputte Klimaanlage führt sie in das Regenschirmgeschäft von Fu Ang. Er könnte ein Freund werden, doch die Regenzeit bleibt aus und sein Geschäft verschwindet. Auf der Suche nach Fu Ang entdeckt Kai die Geschichte von Xiaoxin und einer Gruppe chinesischer Arbeiter in einem noblen Wolkenkratzer. Importprodukte made in China treffen auf Probleme mit den reichen, weißen Nachbarn. In Xiaoxins Erzählung findet Kai sich merkwürdig gespiegelt. Hauptfiguren kommen und gehen unverhofft in dieser leisen Komödie der Missverständnisse, dargestellt durch Laien und Schauspieler. Von einer fremden Stadt in die nächste folgen sie mehr den Notwendigkeiten der Arbeit als einer klassischen Dramaturgie. Aber im Laufe eines heißen, langsamen Sommers wachsen zarte Bindungen zwischen ihnen wie Inseln in einem Meer voller Haie.

Sleep With Your Eyes Open (Brasilien, Argentinien, Taiwan, Deutschland 2024). Regie und Drehbuch: Nele Wohlatz. Besetzung: Chen Xiao Xin, Wang Shin-Hong, Liao Kai Ro, Nahuel Pérez Biscayart, Lu Yang Zong. Kinostart: 13.06.2024. Bildhinweis: © Grandfilm




May December

In den 80er Jahren war die Affäre der damals 36-jährigen Gracie (Julianne Moore) und des 13-jährigen Joe ein handfester Skandal und ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Mehr als 20 Jahre später führen die Beiden ein scheinbar perfektes Vorstadtleben mit netter Nachbarschaft, gepflegtem Garten und drei fast erwachsenen Kindern. Doch ihr häusliches Glück wird gestört, als die berühmte und beliebte Hollywood-Schauspielerin Elizabeth ankommt, um vor Ort für ihre bevorstehende Hauptrolle in einem Film über Gracie zu recherchieren. Während Elizabeth sich in das Alltagsleben von Gracie und Joe einschleicht, kommen die schmerzlichen Fakten der damaligen Ereignisse ans Licht und lassen verschüttete Gefühle wieder aufleben. Schon bald gerät die Familienidylle aus den Fugen: Joe hat den Skandal der Klatschpresse nie wirklich verarbeitet – und je länger Elizabeth und Gracie sich gegenseitig studieren, desto mehr beginnen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Frauen zu verschwimmen.

Film: May December (USA 2023). Regie: Todd Haynes. Besetzung: Natalie Portman, Julianne Moore, Charles Melton, Piper Curda, Elizabeth Yu, Gabriel Chung. Kinostart: 30.05.2024. Bildhinweis: © François Duhamel/Netflix




Das Zimmer der Wunder

Thelmas Leben verändert sich schlagartig als ihr Sohn beim Skaten angefahren wird und ins Koma fällt. Die Ärzte machen ihr wenig Hoffnung, doch Thelma ist entschlossen, Louis zu retten und geht dafür eine völlig verrückte Wette ein. Louis hat „Dinge, die man vor dem Ende der Welt tun sollte" in sein Tagebuch geschrieben und genau diese Teenager-Träume verwirklicht Thelma jetzt für ihn. Sie hofft, dass er, wenn sie ihm anschließend davon erzählt, aus dem Koma aufwacht. Thelma bricht quer durch die Welt zu einer unglaublichen Reise auf, die völlig unerwartet auch ihrem eigenen Leben einen neuen Sinn schenkt. Sie ist wildentschlossen ihren Sohn mit der Macht der Träume und Worte wieder zurück ins Leben zu holen.

Film: Das Zimmer der Wunder (Frankreich 2023). Regie: Lisa Azuelos. Besetzung: Alexandra Lamy, Muriel Robin, Hugo Questel, Xavier Lacaille. Kinostart: 16.05.2024. Bildhinweis: © SquareOne Entertainment




Der Kolibri

Der Film erzählt die Chronik einer Liebe. In ihrem Zentrum steht Marco Carrera, genannt „Der Kolibri“. Als Jugendlicher verliebt er sich während eines Urlaubs am Meer in Luisa Lattes. Ihre Liebe wird unerfüllt bleiben, aber Marco sein Leben lang begleiten. Seine Geschichte ist geprägt von Verlust und tragischen Zufällen, aber auch von der absoluten Liebe zu einer Frau, die immer ein Traum bleiben wird, und zu seiner Tochter und Enkelin. Auf raffinierte Weise schildert der Film Marcos Schicksal, verwebt gekonnt Erinnerungen, pendelt fließend zwischen den Zeitebenen, von den frühen 1970er-Jahren bis in die Gegenwart. Mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sandro Veronesi und dem großartigen Schauspielensemble, allen voran Pierfrancesco Favino, Bérénice Bejo und Nanni Moretti, ist eine unkonventionelle, entwaffnende und zutiefst berührende Familiengeschichte entstanden, wunderschön gefilmt vom preisgekrönten Kameramann Luca Bigazzi.

Film: Der Kolibri (Italien, Frankreich 2022) . Regie: Francesca Archibugi. Besetzung: Pierfrancesco Favino, Nanni Moretti, Bérénice Bejo, Kasia Smutniak. Kinostart: 16.05.2024. Bildhinweis: © Enrico De Luigi




Was von der Liebe bleibt

Was von der Liebe bleibt, muss Ilyas herausfinden, nachdem seine Frau Yasemin nach 15 Jahre Ehe vor dem gemeinsamen Café von einem Fremden getötet wird. Mitten am Tag schießt ein Fremder die Mutter seiner zwei Kinder nieder und von da an quält ihn in seiner Trauer das Was-wäre-wenn: Hätten die Kugeln stattdessen ihn erwischt, wenn er an diesem Tag nicht verspätet gewesen wäre? Und wie soll er der Polizei begreiflich machen, dass er nichts mit der schrecklichen Tat zu tun hat?

Film: Was von der Liebe bleibt (Deutschland 2023). Regie: Kanwal Sethi. Besetzung: Mikhail Gusev, Serkan Kaya, Seyneb Saleh, Amira Demirkiran. Kinostart: 02.05.2024. Bildhinweis: © Erik Molberg Hansen / Rohfilm Productions / FILMWELT




Sterben

Im Film geht es um die Familie Lunies, die schon lange keine mehr ist. Erst als der Tod, der alte Bastard, auftaucht, begegnen sie sich wieder. Lissy Lunies, Mitte 70, ist im Stillen froh darüber, dass ihr dementer Mann langsam dahinsiechend im Heim verschwindet. Doch ihre neue Freiheit währt nur kurz, denn Diabetes, Krebs, Nierenversagen und beginnende Blindheit geben ihr selbst nicht mehr viel Zeit. Im Zentrum dieses Panoptikums der Todgeweihten aber steht ihr Sohn, der Dirigent Tom Lunies, Anfang 40. Mit seinem depressiven besten Freund Bernard arbeitet er an einer Komposition namens „Sterben“ und der Name wird zum Programm. Gleichzeitig macht ihn seine Ex-Freundin Liv zum Ersatzvater ihres Kindes, das eigentlich auch sein eigenes hätte sein können. Toms Schwester Ellen beginnt währenddessen eine wilde Liebesgeschichte mit dem verheirateten Zahnarzt Sebastian. Die beiden verbindet die Liebe zum Alkohol, denn nichts befreit mehr als ein trockener Martini. Sie verweigert es im System zu funktionieren und wählt stattdessen die Lust und den Rausch. Aber alles im Leben hat seinen Preis. „Sterben“ ist ein Film über die Intensität des Lebens angesichts der Unverschämtheit des Todes. Er ist zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, furchtbar bitter und manchmal überraschend schön.

Film: Sterben (Deutschland 2024). Regie: Matthias Glasner. Besetzung: Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Lilith Stangenberg, Anna Bederke, Ronald Zehrfeld, u.a.m. Kinostart: 25.04.2024. Bildhinweis: © Jakub Bejnarowicz_ Port au Prince_ Schwarzweiss_ Senator 2024




Amsel im Brombeerstrauch

Etero geht auf die 50 zu und betreibt einen kleinen Laden in einem abgelegenen georgischen Dorf. Geheiratet hat sie aus Überzeugung nie, stets zufrieden mit sich und ihrem ungebundenen ruhigen Leben. Zwar begegnet man ihr im Dorf immer wieder mit Herablassung und Spott, doch Etero liebt ihre Freiheit unbeirrbar. Dann aber weckt ein Unfall in ihr eine Sehnsucht, die sie bis dahin nicht verspürt hat. Unerwartet verliebt sie sich leidenschaftlich in einen Mann und steht plötzlich vor der Entscheidung, eine Beziehung einzugehen oder an ihrer Unabhängigkeit festzuhalten. Etero muss ihre Gefühle und Bedürfnisse neu entdecken, um herauszufinden, wie ihr eigener Weg zum Glück aussehen kann. Etero entdeckt den Zauber der romantischen Liebe und ihre eigene sinnliche Selbstbestimmung.

Film: Amsel im Brombeerstrauch (Georgien, Schweiz 2023). Regie: Elene Naveriani. Besetzung: Eka Chavleishvili, Temiko Chinchinadze. Kinostart: 18.04.2024. Bildhinweis: © ALVA FILM & TAKES FILM




La Chimera

Eine Reise zwischen den Lebenden und den Toten: In ihrem neuesten Film taucht Alice Rohrwacher in die Welt toskanischer Grabräuber ein. Sie haben alle ihre eigene Chimäre - ein Trugbild, das sie erreichen möchten, aber nie finden. Für die Bande der Tombaroli, die Diebe antiker Grabbeigaben und archäologischer Kostbarkeiten, bedeutet die Chimäre die Erlösung von der Arbeit und der Traum von leichtem Reichtum. Für Arthur (Josh O'Connor, The Crown), einen jungen Engländer, sieht sie wie die Frau aus, die er verloren hat: Benjamina. Um sie zu finden, fordert Arthur das Unsichtbare heraus und begibt sich in die Erde - auf der Suche nach der Tür zum Jenseits, von der die Mythen sprechen.

Film: La Chimera (Italien, Frankreich, Schweiz 2023). Regie: Alice Rohrwacher. Besetzung: Josh O'Connor, Carol Duarte, Vincenzo Nemolato, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher, Lou Roy-Lecollinet. Kinostart: 11.04.2024. Bildhinweis: © Piffl Medien




Alle die du bist

Was ist, wenn der Mensch, den du am meisten liebst, auf einmal ein Fremder in deinen Augen ist? Nadine, eine aufopferungsvolle Fabrikarbeiterin, versucht ihre tiefsten Gefühle für ihren Mann wieder aufleben zu lassen. Doch wen hat sie einst in ihm gesehen, den sie nun nicht mehr finden kann? Der Film zeigt ein romantisches Sozialdrama über den schleichenden Prozess des Entliebens und den anfänglichen Zauber des Verliebens. Die renommierten Film- und Theaterschauspieler:innen Aenne Schwarz und Carlo Ljubek verkörpern auf eindringliche Weise den intensiven Kern der melancholischen und bewegten Liebesbeziehung. In weiteren herausragenden Nebenrollen sind Sara Fazilat und Youness Aabazz, der sein Kinofilmdebüt gibt, zu sehen.

Film: Alle die du bist. Regie: Michael Fetter Nathansky. Besetzung: Aenne Schwarz, Carlo Ljubek, Sara Fazilat, Youness Aabazz. Kinostart: 30.5.2024. Bildhinweis: © Contando Films/Studio Zentral/Network Movi




Zwischen uns das Leben

Mathieu, ein bekannter Pariser Schauspieler, kämpft mit einer Midlife-Crisis. Um Abstand zu gewinnen, reist er an die bretonische Westküste Frankreichs, wo er sich in ein Wellnesshotel in einem verlassenen Erholungsort einquartiert. Ganz in der Nähe lebt auch Klavierlehrerin Alice mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter. Vor 15 Jahren, lange noch bevor Mathieu berühmt wurde, waren die beiden ein Paar. Als es zu einem Wiedersehen kommt, erwachen alte Gefühle, die sie ihre bisherigen Lebens- und Liebesentscheidungen überdenken lassen. Mit diesem Film gelingt dem preisgekrönten französischen Autoren-Filmemacher Stéphane Brizé ein zutiefst romantisches Drama, das zugleich melancholisch, leicht und tiefgründig ist. Mit Humor und lebensklugen Dialogen bereitet er seinen wunderbaren Hauptdarstellern Alba Rohrwacher und Guillaume Canet die Bühne, die das Publikum mit ihrem einzigartigen Spiel in ihren Bann ziehen. Brizé gelingt in diesem Film eine sensible Momentaufnahme zweier in der Mitte des Lebens stehender Menschen, die mit ihren zurückliegenden Entscheidungen konfrontiert werden. Die beiden Protagonisten Mathieu und Alice reflektieren über verpasste Chancen im Leben und in der Liebe.

Film: Zwischen uns das Leben. Regie: Stéphane Brizé. Besetzung: Guillaume Canet, Alba Rohrwacher, Sharif Andoura. Kinostart: 30.05.2024. Bildhinweis: © Michael Crotto / Alamode Film




Es sind die kleinen Dinge

Mit ihren Verpflichtungen als Lehrerin und Bürgermeisterin einer 400-Seelen-Gemeinde im Herzen der Bretagne ist Alice (JULIA PIATON) voll ausgelastet. Als ausgerechnet der eigenwillige Émile (MICHEL BLANC) beschließt, mit 65 Jahren noch lesen und schreiben zu lernen, und sich in Alices Klasse setzt, ist sie mehr als gefordert. Doch es kommt noch schlimmer: Mit einem Mal steht ihre Schule vor der Schließung und Alice sieht das gesamte Dorfleben bedroht. Jetzt ist guter Rat teuer. Doch schnell wird klar, was sich alles bewegen lässt, wenn Alice und die Dorfbewohner gemeinsam an einem Strang ziehen – und ein paar überaus pfiffige Einfälle haben.

Film: Es sind die kleinen Dinge. Regie: Mélanie Auffret. Besetzung: Michel Blanc, Julia Piaton, Lionel Abelanski, Marie Bunel. Kinostart: 25.04.2024. Bildhinweis: © Happy Entertainment




Evil Does Not Exist

Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa) leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Wie Generationen vor ihnen führen sie ein bescheidenes Leben im Einklang mit den Jahreszyklen und der Ordnung der Natur. Eines Tages werden die Dorfbewohner auf den Plan aufmerksam, der vorsieht, in der Nähe von Takumis Haus einen Luxus-Campingplatz zu errichten, der den Stadtbewohner:innen einen komfortablen „Zufluchtsort“ mitten im Grünen bietet. Als zwei Vertreter der Firma aus Tokio, die das Projekt umsetzen will, zu einem Treffen im Dorf ankommen, wird klar, dass ihre Pläne negative Auswirkungen auf die örtliche Wasserversorgung haben und für Unruhe im Dorf sorgen werden. Die widersprüchlichen Absichten der Firma sind sowohl eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht der einzigartigen Naturlandschaft rund um Mizubiki, als auch für die Lebensweise der Bewohner:innen – mit Folgen, die sich tiefgreifend auf Takumis Leben auswirken. Dem Regiseur Ryusuke Hamaguchi gelingt mit dem Filmwerk eine poetische Parabel über die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur. Der Film entstand in enger Zusammenarbeit mit der ebenfalls aus Japan stammenden Komponistin Eiko Ishibashi.

Film: Evil Does Not Exist. Regie: Ryusuke Hamaguchi. Besetzung: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ryuji Kosaka, Ayaka Shibutani, Hazuki Kikuchi, Hiroyuki Miura. Kinostart: 18.04.2024. Bildhinweis: © Pandora Film / NEOPA, Fictive




Ich Capitano

Seydou und Moussa leben im Senegal und teilen einen Traum: Die beiden Teenager wollen in Europa leben und als Musiker berühmt werden. Ihr Wunsch samt Aussicht auf ein besseres Leben ist so groß, dass sie eines Tages alle Warnungen in den Wind schlagen und sich voller Abenteuerlust auf den Weg nach Italien machen. Doch ihre Reise wird nicht der Roadtrip, den sie sich vorgestellt haben. Der Weg durch die Wüste, die libyschen Gefängnisse und auch die Überquerung des Meeres stellen sich als lebensgefährlich heraus. Die beiden Freunde müssen nicht nur für ihren Traum kämpfen, sondern auch um ihr Überleben ...

Film: Ich Capitano. Regie: Matteo Garrone. Besetzung: Seydou Sarr, Moustapha Fall, Issaka Swadogo. Kinostart: 04.04.2024. Bildhinweis: © Greta De Lazzaris / X Verleih AG




Morgen ist auch noch ein Tag

Rom, Mitte der 1940er Jahre, befreit vom Faschismus, unterdrückt vom Patriarchat. Eine Zeit, deren Rückständigkeit nach Schwarz-Weiß-Bildern verlangt. Delia (Paola Cortellesi) ist die Frau von Ivano (Valerio Mastandrea) und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe unter der Herrschaft ihres gewalttätigen Mannes fügt und obendrein die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten als Krankenschwester, Wäscherin oder in einer Schirmmacherei aufbessert, um die Familie in ihrer Kellerwohnung irgendwie über Wasser zu halten. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der Delia den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen und auf ein besseres Leben zu hoffen, nicht nur für sich selbst. Eine warmherzige Komödie, die überrascht sowie zum Nachdenken anregt und der es gelingt, beim Publikum ein Gefühl der Identifikation und Zugehörigkeit zu wecken – ein absoluter Ausnahmefilm!

Film: Morgen ist auch noch ein Tag. Regie: Paola Cortellesi. Besetzung: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea. Kinostart: 04.04.2024. Bildhinweis: © Tobis Film




One Life

Basierend auf wahren Erlebnissen gelingt dem britischen Regisseur James Hawes mit diesem Film ein bewegendes Porträt eines außerordentlich couragierten Mannes, der gegen alle Widrigkeiten und mit unerschütterlicher humanitärer Kraft das unmögliche möglich zu machen versucht – ein bis zum Ende spannender Wettlauf gegen die Zeit. ONE LIFE feierte seine Weltpremiere beim Toronto International Film Festival 2023 und vereint ein brillantes Schauspielensemble, das den Film zu einem berührenden Zeitzeugnis werden lässt: Sir Anthony Hopkins in der Rolle des bescheidenen und fast anonymen älteren Sir Nicholas Winton. Der junge Nicky wird von Johnny Flynn gespielt. ONE LIFE ist einfühlsames Kino und eine zeitlose Erinnerung an unsere Fähigkeit, etwas zu bewirken.

Film: One Life. Regie: James Hawes. Besetzung: Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter, Lena Olin, Romola Garai, Alex Sharp, Marthe Keller, Jonathan Pryce. Kinostart: 28.03.2024. Bildhinweis: © SquareOne Entertainment




Oh la la - Wer ahnt denn sowas?

Die Familie Bouvier-Sauvage blickt voller Stolz auf eine lange aristokratische Ahnenreihe zurück. Als die einzige Tochter bekannt gibt, den Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers heiraten zu wollen, ist man wenig entzückt. Beim ersten Aufeinandertreffen der Schwiegereltern auf dem Château der Adelsfamilie merken beide Seiten schnell, dass sie nicht nur Wein- und Autovorlieben, sondern Welten trennen. Zu allem Überfluss überrascht das künftige Brautpaar die Eltern auch noch mit DNA-Tests, die mehr über die Abstammung der Anwesenden verraten! Oh la la, nun droht die Stimmung vollends zu kippen, denn die Ergebnisse entpuppen sich als explosives Pulverfass, das so manchen Stammbaum zu Fall und die Hochzeit zum Platzen zu bringen droht. Komödien-Star Christian Clavier begibt sich auf eine köstliche Tour de Force der kulturellen Überraschungen und gnadenlosen Seitenhiebe – nicht nur gegen die Grande Nation und ihre europäischen Nachbarn! Ein herrlich buntes Komödien-Feuerwerk aus Frankreich, das mit großer Treffsicherheit Pointen und Provokationen verteilt.

Film: Oh la la - Wer ahnt denn sowas? Regie: Julien Hervé. Besetzung: Christian Clavier, Didier Bourdon, Sylvie Testud, Marianne Denicourt. Kinostart: 21.03.2024. Bildhinweis: © 2023 – White and Yellow Films – SND – M6Films – Beside Productions




Die Unschuld

Saori Mugino ist eine junge Witwe und Mutter. Ihre ganze Liebe gehört ihrem Sohn Minato. Als sich der Junge mehr und mehr zurückzuziehen beginnt, spürt sie, dass etwas nicht stimmen kann. Mit Entsetzen erfährt Saori, dass Minatos Lehrer schuld sein soll an seinem merkwürdigen Verhalten. Aufgebracht stürmt sie in die Schule, verlangt Antworten. Sie spürt, dass man sie hinhält, ihr nicht die ganze Wahrheit sagt. Doch sie lässt nicht locker und will der Sache auf den Grund gehen. Bis nach und nach offenbar wird, was wirklich geschah. Es verändert das Leben aller Beteiligten für immer ...

Film: Die Unschuld, Regie: Hirokazu Kore-eda. Besetzung: Ando Sakura, Tanaka Yuko, Nagayama Eita. Kinostart: 21.03.2024. Bildhinweis: © 2023 Monster Film Committee, Hirag Hinata und Kurokawa Soya




Die Herrlichkeit des Lebens

1923: Dora Diamant und Franz Kafka lernen sich zufällig am Ostseestrand kennen. Er ist ein Mann von Welt, sie aus dem tiefen Osten, er kann schreiben, sie kann tanzen. Sie steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, er schwebt immer etwas darüber. Sie umarmt den Indikativ, er verheddert sich im Konjunktiv. Aber als die beiden einander kennenlernen, wird alle Verschiedenheit einerlei. Ein einziges Jahr ist ihnen vergönnt, bis Franz Kafka viel zu früh stirbt. Auch wenn Kafkas Gesundheitszustand sich mehr und mehr verschlechtert, das gemeinsame Jahr lässt die beiden die Herrlichkeit des Lebens spüren.

Film: Die Herrlichkeit des Lebens. Regie: Georg Maas. Co-Regie: Judith Kaufmann. Besetzung: Sabin Tambrea, Henriette Confurius, Daniela Golpashin, Mira Griesbaum, Lionel Hesse. Kinostart: 14.03.2024. Bildhinweis: © Majestic/Mathias Bothor




Maria Montessori

Das gefühlvolle Drama setzt der Bildungsikone ein lange überfälliges und zutiefst bewegendes Denkmal. Mit großer visueller Eleganz zeigt dieser Film die Namensgeberin einer der einflussreichsten pädagogischen Bewegungen in ihrer ganzen Stärke und Zerrissenheit. 1901 entscheidet sich die unverheiratete Maria Montessori, ihren Sohn Mario nach der Geburt auf unbestimmte Zeit zu verlassen, um als moderne und freie Frau eine neue Vision von Bildung zu entwickeln. Sie ahnt, dass sie eine Revolution entfachen kann. Als eine der ersten Frauen Italiens wurde sie Ärztin und gründete ein Institut, an dem Lehrer für die Arbeit mit behinderten Kindern ausgebildet werden. Hier entwickelt sie Methoden, die von einem Gedanken getrieben sind: solange man die Kinder liebt, können sie alles lernen. Nicht Disziplinierung, sondern ihre Freiheit wird zeigen, welche Schätze in den Kindern verborgen sind. Doch bezahlt wird sie für ihre Arbeit nicht, die Lorbeeren heimst ihr Partner Montesano ein und die männliche Wissenschaftselite hält nichts von einer Pädagogik für behinderte Kinder. Ihren Sohn kann Maria in dieser Welt nicht zu sich nehmen, ohne ihre Arbeit aufgeben zu müssen. Mit der Prostituierten Lili d'Alengy schmiedet Maria ein Netzwerk weiblicher Solidarität, das nicht nur endlich Unabhängigkeit ermöglicht, sondern vor allem eine Pädagogik, die an die Autonomie des Geistes glaubt. Ärztin, Pädagogin, Mutter: die weltberühmte Maria Montessori lebte ein selbstbestimmtes, aber auch dramatisches Leben. Das in leuchtenden Farben inszenierte Drama erzählt von einer unfassbar starken und klugen Frau, die alles will und mit ihrem eigenen Leben auch das Geschick der bürgerlichen Gesellschaft für immer verändert.

Film: Maria Montessori. Regie: Léa Todorov. Besetzung: Leïla Bekhti, Jasmine Trinca. Kinostart: 07.03.2024. Bildhinweis: © Neue Visionen Filmverleih




Bob Marley: One Love

1978 fand das legendäre Smile Jamaica Concert in Kingston statt, das einen Wendepunkt in Marleys Leben und Karriere markierte. Obwohl er nur zwei Tage zuvor bei einem Attentat verletzt worden war, traten Bob Marley & The Wailers vor 80.000 Zuschauern auf. Dieses Konzert symbolisiert die unerschütterliche Kraft der Musik Bob Marleys und seine Fähigkeit, Menschen weltweit zu inspirieren. Der erste Kinospielfilm über die Legende Bob Marley feiert das Leben und die Musik einer Ikone, die Generationen durch ihre Botschaft der Einheit und Liebe begeistert hat. Lassen Sie sich mitreißen von der einmaligen Geschichte des Mannes, der mit seinem unverwechselbaren Gesangs- und Songwriting-Stil den Reggae in die Welt brachte.

Film: Bob Marley: One Love. Regie: Reinaldo Marcus Green. Darsteller: Kingsley Ben-Adir als Bob Marley, Lashana Lynch als Marleys Ehefrau Rita. Als Produzenten fungieren Robert Teitel, Brad Pitt, Jeremy Kleiner, Dede Gardner, Ziggy Marley, Rita Marley und Cedella Marley. Ausführende Produzenten sind Richard Hewitt, Orly Marley, Matt Solodky. Kinostart: 15.02.2024. Bildhinweis: © Paramount Pictures Germany




Rückkehr zum Land der Pinguine

Nach dem Kinoerfolg von „Die Reise der Pinguine“ kehrt Regisseur Luc Jacquet in die Antarktis zurück. Die Südspitze Patagoniens ist der Startpunkt für seine Reise nach 90° Süd. Selten hat man die eisigen Küsten und die endlosen, weißen Landschaften der Antarktis so beeindruckend wie in Jacquets filmischem Reisetagebuch gesehen. Der südlichste Kontinent der Erde übe eine magnetische Anziehungskraft auf ihn aus, sagt Jacquet einmal im Film. Seine Faszination ist in jeder Einstellung spürbar. In großartigen Schwarzweißbildern zeigt er uns die Natur mit ihrer erstaunlich vielfältigen Tierwelt. Schließlich trifft Jacquet die Kaiserpinguine wieder, die ihn wie einen alten, lang vermissten Freund begrüßen. So wird diese Reise für ihn nicht nur zu einer Rückkehr an seinen Sehnsuchtsort, sondern auch zu einer Rückkehr zum Land der Pinguine.

Dokumentarfilm: Rückkehr zum Land der Pinguine. Regie: Luc Jacquet. Kinostart: 15.02.2024. Bildhinweis: © Cédric Gentil / Expédition Wild-Touch Antarctica!




Geliebte Köchin

1885: Seit 20 Jahren steht die begnadete Köchin Eugénie im Dienst des legendären Gourmets Dodin Bouffant und kreiert mit ihm köstliche Gerichte. Aus der gemeinsamen Zeit in der Küche und der Leidenschaft für das Kochen ist über die Jahre weit mehr als nur eine Liebe fürs Essen erwachsen. Doch Eugénie will ihre Freiheit nicht aufgeben und hegt keinerlei Absichten Dodin zu heiraten. Also beschließt dieser, etwas zu tun, das er noch nie zuvor getan hat: für sie zu kochen. Inmitten des passionierten Treibens einer Küche inszeniert Tràn Anh Hùng eine außergewöhnliche und im wahrsten Sinne des Wortes appetitanregende Liebesgeschichte um die Kunst der Verführung und die Sinnlichkeit des Essens. Neben der bezaubernden Juliette Binoche und dem französischen Schauspielstar Benoît Magimel beeindrucken vor allem die kulinarischen Kunstwerke – kreiert von niemand Geringerem als Sternekoch Pierre Gagnaire.

Film: Geliebte Köchin. Regie: TRÁN ANH HÙNG. Besetzung: Juliette Binoche, Benoît Magimel, Pierre Gagnaire, Galatéa Bellugi, Emmanuel Salinger, Patrick D‘Assumaçao. Kinostart: 08.02.2024. Bildhinweis: © 2023 CURIOSA FILMS – GAUMONT – FRANCE 2 CINÉMA, Foto Carole Bethuel




A Great Place To Call Home

In einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania verbringt Milton einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining. Weil der Witwer immer kauziger wird, werden seine Wortmeldungen bei den Gemeindeversammlungen selten ernst genommen. Seine Kleinstadt benötige zum Beispiel dringend einen passenderen Slogan, meint Milton, denn „A Great Place to Call Home“ ist einfach zu ambivalent... Als eines Nachts ein UFO in Miltons Blumenbeet bruchlandet, will niemand dem alten Mann glauben – nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Bald entdecken Miltons leicht schrullige Nachbarinnen Sandy und Joyce den ungewöhnlichen Mitbewohner mit den verständnisvollen Augen und schließen ihn direkt ins Herz. Aus Komplizenschaft wird Gemeinschaft – und aus Nachbarn werden Freunde … bis die Regierung doch noch aktiv wird und nach dem Alien zu suchen beginnt. Mit viel Witz, großer Wärme und einem außerirdisch starken Gefühl für zwischenmenschliche Gemeinschaft erzählt die Geschichte des Films von der nie verjährenden Chance, nachhause zu telefonieren. Eine kluge und berührende Komödie über den späten Sinn im Leben und die Lust am Abenteuer.

Film: A Great Place To Call Home. Regie: Marc Turtletaub. Besetzung: Ben Kingsley, Harriet Harris, Jane Curtin, Teddy Cañez. Kinostart: 01.02.2024. Bildhinweis: © Neue Visionen Filmverleih




The Palace

In den Schweizer Alpen, inmitten eines verschneiten Tals, steht ein imposantes Bauwerk mit märchenhafter Atmosphäre. Es ist das Palace Hotel, in dem sich jedes Jahr eine illustre Schar reicher, verwöhnter und lasterhafter Gäste einfindet, um den Jahreswechsel zu feiern. Auch in der Silvesternacht des Jahres 1999 kommen sie aus aller Welt zusammen, um gemeinsam das Ende eines Jahrtausends einzuläuten. Doch die Party in der luxuriösen Residenz nimmt eine unerwartete Wendung. Altmeister Roman Polanski lässt sein hochrangiges Ensemble von Mickey Rourke über Fanny Ardant, Oliver Masucci bis hin zu Milan Peschel und John Cleese in dieser turbulenten Komödie so manch eine Überraschung erleben.

Film: The Palace. Regie: Roman Polanski. Besetzung: Oliver Masucci, Fanny Ardant, John Cleese, Bronwyn James, Joaquim De Almeida, Mickey Rourke, Luca Barbareschi, Milan Peschel. Kinostart: 18.01.2024. Bildhinweis: © 2023, M. Abramowska




15 Jahre

In ihrer Jugend war die Pianistin Jenny ein musikalisches Wunderkind, doch das Leben meinte es nicht gut mit ihr. Nach 15 Jahren Haft wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat, ist von ihrem Talent nur Wut und Erinnerung geblieben. Als sie nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis im christlichen Glauben Halt sucht, erfährt sie, dass ihre Jugendliebe, einst verantwortlich für ihr Martyrium, unter dem Künstlernamen Gimmiemore ein international gefeierter Star geworden ist. Das überwältigende Bedürfnis nach Rache gefährdet ihre fragile Übereinkunft mit Gott und ihre Beziehung zu einem syrischen Musiker, der Jenny ehrliche Zuwendung und Vertrauen entgegenbringt. In einer zynischen TV-Talent-Show provoziert sie die Wiederbegegnung mit ihrem einstigen Peiniger und Geliebten und es kommt zu einem intimen Duell auf Leben und Tod. In diesem Film präsentiert der Autor und Regisseur Chris Kraus eine markante Filmfigur, an die sich das deutsche Kinopublikum erinnern dürfte: Gemeinsam mit der Hauptdarstellerin Hannah Herzsprung setzt er die Geschichte der genialen und psychisch hochkomplexen Klavierspielerin Jenny von Loeben fort, die im Jahr 2007 mit dem Gefängnisdrama „Vier Minuten“ begonnen hat.

Film: 15 Jahre. Regie: Chris Kraus. Bestzung: Hannah Herzsprung, Hassan Akkouch, Christian Friedel, Albrecht Schuch, Adele Neuhauser, Samuel Koch. Kinostart: 11.01.2024. Bildhinweis: © 2023 Dor Film-West, Four Minutes Filmproduktion, Wild Bunch Germany




Linoleum – Das All und all das

Der leidenschaftliche, aber erfolglose Wissenschaftler Cameron stürzt in eine böse Midlife-Crisis. Ein neuer Nachbar, der wie die bessere Version von ihm selbst erscheint, bringt sein ruhiges Vorstadtleben durcheinander. Seine Karriere implodiert, seine Ehe steht vor dem Scheitern. Als eines Morgens die Überreste einer abgestürzten Raumkapsel in Camerons Garten liegen, macht er das, was er am besten kann: Er baut in der Garage eine Mondrakete und lässt seinen Kindheitstraum von der Astronautenkarriere wieder aufleben. Das ist der Beginn einer skurrilen und emotionalen Reise. Regisseur Colin West vereint ein fantastisches Ensemble rund um Comedy-Star Jim Gaffigan, der in einer Doppelrolle brilliert.

Film: Linoleum – Das All und all das. Regie: Colin West. Besetzung: Jim Gaffigan, Rhea Seehorn, Katelyn Nacon uvm. Kinostart: 04.01.2024. Bildhinweis: © Camino Filmverleih




Joan Baez – I Am A Noise

Der Dokumentarfilm zeichnet ein außergewöhnliches Porträt der legendären Folksängerin und Aktivistin Joan Baez, der weder ein konventionelles Biopic, noch ein traditioneller Konzertfilm ist. Er begleitet Joan auf ihrer letzten Tour und taucht ein in ihr beeindruckendes Archiv aus Privatvideos, Tagebüchern, Kunstwerken, Therapie- und Musikaufnahmen. Im Laufe des Films zieht Baez schonungslos Bilanz und enthüllt auf bemerkenswerte Weise ihr Leben auf und abseits der Bühne: von ihren lebenslangen emotionalen Problemen, über ihr Engagement in der Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, bis hin zu der schmerzlichen Beziehung mit dem jungen Bob Dylan. Als radikaler Blick auf eine lebende Legende wird dieser Film zu einer intimen Erkundungsreise einer ikonischen Künstlerin, die noch nie zuvor so viel über ihr Leben enthüllte. Im Filmverlauf formt sich das Bild einer einzigartigen Frau, die nur mit einer Gitarre bewaffnet und ihrer unverwechselbaren, glasklaren Stimme, Musik- und Weltgeschichte geschrieben hat.

Dokumentarfilm: JOAN BAEZ – I Am A Noise. Regie: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle. Kinostart: 28.12.2023. Bildhinweis: © Stephen Sonnerstein / Alamode Film




Perfect Days

Hirayama scheint vollauf zufrieden mit seinem einfachen Leben als Toilettenreiniger in Tokio. Außerhalb seines sehr strukturierten Alltags genießt er seine Leidenschaft für Musik und für Bücher. Und er liebt Bäume und fotografiert sie. Eine Reihe von unerwarteten Begegnungen enthüllt nach und nach mehr von seiner Vergangenheit. Eine zutiefst bewegende und poetische Reflexion über die Suche nach Schönheit in der alltäglichen Welt um uns herum.

Film: Perfect Days. Regie: Wim Wenders. Besetzung: Koji Yakusho, Arisa Nakano. Kinostart war am 21.12.2023. Bildhinweis: © 2023 MASTER MIND Ltd


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